Imkern macht nicht reich, aber glücklich!

Chronik des Vereins

Der Imkerverein ging 1903 aus dem Imkerverein Innerstetal hervor. Eine ausführliche Vereinsgeschichte wurde 2003 zu dem hundertjährigen Vereins – Jubiläum von den Vereins-Kollegen Walter Horn erstellt.

Walter Horn: 100 Jahre Imkerverein Goslar
1903 – 2003

Grußwort
Der Imkerverein Goslar kann in diesem Jahr auf seine
100 – jährige Geschichte zurückblicken. Imkerei im Wandel der
Zeit. Regierungen kamen und gingen, die Faszination der Imkerei
erwies sich als unwandelbar.
Die Entwicklung des Bienenvolkes im Jahresverlauf, die
Sammelleistung der Bienen, die alljährlich wiederkehrende Freude,
wenn an den ersten schönen Tagen im Vorfrühling der Flugbetrieb
an den überwinterten Völkern einsetzt, diese Verheißung der
erneuernden Wiederkehr, und die Herausforderung an den Imker,
diesen Fortbestand zu sichern, bilden den Kern imkerlicher
Motivation, die unverändert die Zeiten überdauert.
Beutensysteme wurden erfunden und verändert, die Arbeit mit den
Völkern dadurch erleichtert. Verbesserungen wird es auch in
Zukunft geben. Unser Verstehen für die Lebensvorgänge im
Bienenvolk wird sich erweitern – auch das wird die Fortsetzung der
Imkerei sichern helfen und steht damit in guter Tradition der Imker
und der Vereinsarbeit. Getragen wird diese durch die Mitglieder.
Dank gebührt ihnen allen, die freiwillig oder ehrenamtlich Zeit,
Mühe und Arbeit zur Verfügung gestellt haben, um den Verein
durch wechselvolle Zeiten zu bringen.
Die Mitgliederzahlen des Vereins schwankten von Beginn an. Doch
stets fanden sich immer wieder Menschen, die sich der Imkerei
verschrieben. Durch naturverbundenes und engagiertes Arbeiten
können wir werbend für die Imkerei wirken, damit auch in den
kommenden einhundert Jahren am Nordrand des Harzes die
Imkerei zum Nutzen Aller betrieben werden kann.
Goslar, im Juli 2003
D.A. Thiele, 1. Vorsitzender


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Vorwort des Verfassers
Diese Schrift lenkt den Blick auf das Vergangene, gibt die
Möglichkeit der Erinnerung des Einzelnen Lesers. Die Frage nach
dem Woher zeigt den Beginn der Erkenntnis an, daß der Mensch
aus der Vergangenheit geformt ist und in ihr wurzelt. Und für die
Zukunft möchte ich festhalten, unter welchen Bedingungen sich die
Imkerei in unserem Gebiet (Harz, Vorharz bis Braunschweig und
Hannover) entwickelte und welche Schwierigkeiten die Imker
unseres Vereins bewältigen mußten. Darin sehe ich unter anderem
den Sinn der vorliegenden Schrift, auf diese Fragen eine Antwort
zu geben. Über das Woher in diesem besonderen Falle und über
einen Zeitraum von 100 Jahren berichten zu können, bedarf es der
schriftlichen Überlieferung. Und genau an diesem Punkt beginnen
für den Chronisten die Schwierigkeiten.
Im Wesentlichen standen mir zur Verfügung für die Zeit vor 1937
das „Salzgitter-Jahrbuch 1999/2000“ über die Geschichte der
Imkerei und der Imkervereine in Salzgitter und Umgebung (Autor
Ralf Hermann), die Aktennotizen und Schriftverkehr ab 1936 sowie
die Protokollbücher unseres Vereins ab 1951. Vor 1936, speziell
von 1903 bis 1935 also alles in allem ein lückenhaftes
Quellenmaterial. Über den genauen Zeitpunkt und den Hergang
der Vereinsgründung liegt lediglich ein Protokoll des Imkervereins
Goslar vom 20. März 1960 vor.:
“Als Gründungstag unseres Imkervereins ist der 17. 05. 1903
anzusehen lt. Satzung des Imkervereins Innerstetal.“
Beim Landesverband Hannoverscher Imker e.V. liegen darüber
keine Niederschriften vor.
An dieser Stelle ein Wort des Dankes. Es ist in besonderem Maße
an die verstorbenen und lebenden Vorsitzenden, Schriftführer und
Kassenwarte des Imkervereins gerichtet. Ohne ihre Protokolle bzw.
Aktennotizen und den alten Schriftstücken wäre es mir nicht
möglich gewesen, die Festschrift zu schreiben. Ein weiterer Dank
geht an den Verfasser der „Geschichte der Imkerei und der
Imkervereine in Salzgitter“ im Salzgitter-Jahrbuch 1999/2000, an
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Herrn Ralf Hermann. Mit Hilfe dessen Studien war es mir möglich,
ein wenig Licht in die Zeit vor 1942 und noch weiter zurück zu
werfen.
Der geographische Rahmen, über den ich berichte, stellt ein auf
die Spitze gestelltes Dreieck dar. Die unterste Ecke wird durch den
Harz mit der Kreisstadt Goslar begrenzt, während die linke obere
Ecke von der Landeshauptstadt Hannover des Bundeslandes
Niedersachsen und die rechte obere Ecke durch die Stadt
Braunschweig mit dem Sitz der Bezirksregierung gebildet wird. In
der Mitte dieses Dreiecks liegt das Stadtgebiet der Kreisstadt
Salzgitter, in welcher wir den Urspung des Imkervereins
Goslar sehen. Die Imker des jetzigen Kreises Goslar fühlten sich
vor über einhundert Jahren schon mit den Imkern dieses Gebietes
verbunden.
Zur Orientierung und der besseren Lesbarkeit wegen habe ich die
einzelnen Kapitel so angeordnet, daß zuerst über das allgemeine
Geschehen im o.a. Gebiet berichtet wird und danach im zeitlichen
Bezug über die Geschehnisse in unserem Verein.
Walter Horn, im Juni 2003
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Bienenhaltung in Niedersachsen
Bienenhaltung hat in Niedersachsen eine uralte Tradition, die sich
über viele Jahrhunderte zurückverfolgen läßt. Es ist schwer zu
sagen, seit wann sich der Mensch mit Bienen beschäftigt. Bei
Ausgrabungen zwischen der Weser- und Elbemündung in der
Wurtensiedlung Fedderssen Wierde wurde die bisher älteste
mitteleuropäische Bienenwohnung gefunden, ein Rutenstülper aus
Weidengeflecht aus dem 1./2. Jahrhundert n.Chr. Vorgeschichtliche
Funde sind auch zukünftig kaum zu erwarten, denn die
Bienenwohnungen, die Bienen und ihre Produkte hinterlassen
kaum Spuren. Etwa 300 bis 500 Jahre jünger ist der geradezu
sensationelle Fund eines Klotzstülpers im Vehnenmoor bei
Oldenburg, der nicht nur sehr gut erhalten war, sondern auch noch
Waben enthielt und von Bienen besetzt war.
Schon im 16. Jahrhundert praktizierte man Bienen-wanderungen,
um den zeitweise herrschenden Blütenmangel am Aufstellungsort
durch Umsiedlung in blütenreiche Gegenden ausgleichen. Für die
Imker im südlichen Niedersachsen trat mit dem Wiesenschnitt und
dem Verblühen der Kornblumen dieser Blütenmangel auf, während
es in den Heidegebieten im Frühsommer nur karge Trachtflächen
gab. So begünstigte der erprobte Lüneburger Stülper die
Wanderung in blütenreiche Gegenden. Kamen die Heideimker im
Frühsommer, so gegen Mitte April, in die südlichen Gebiete, so
suchten dafür die Imker des niedersächsischen Südens gegen
Ende Juli die blühende Heide auf.
Nach Ende des dreißigjährigen Krieges war eine längere Zeit des
Friedens und der Ruhe, in der sich die Bienenzucht wieder als
lohnenswerte Nebenbeschäftigung entwickelte.
Im 18. Jahrhundert folgten in Preußen, Hannover und
Braunschweig Verordnungen und Maßnahmen zur Förderung der
Imkerei. Die preußische Dorfordnung aus dem Jahr 1702 machte
z.B. den Bauern das Halten einer bestimmten Anzahl von
Bienenstöcken zur Pflicht. Bei Nichteinhaltung drohten
empfindliche Strafen.
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Im 19. Jahrhundert nahm die Imkerei im Königreich Hannover,
anders als in anderen Landesteilen, eine gehobenere Stellung ein.
Sie wurde hier als Beruf und nicht als Nebentätigkeit ausgeübt.
Ursache dafür war das milde Klima im Königreich mit den
ausgedehnten Heideflächen.
Am bekanntesten dürften die Lüneburger Korbimker mit einer an
die Blütezeit der Heide angepaßte Biene sein, die damals aus den
riesigen Moor- und Heideflächen ihre Erträge an Honig und
anderen Bienenprodukten zogen. Diese an die Heideblüte
gebundene Betriebsweise mit seiner ausgeprägten Schwarmbienenzucht
stellt ein in Deutschland einzigartiges Beispiel dar.
Bestanden bis vor ca. 50 Jahren die Bienenwohnungen
vorwiegend aus Stroh, so werden heute neben Holz zunehmend
Kunststoffe für die verschiedensten Beutenformen eingesetzt. In
letzter Zeit setzt sich das Magazin aus Kunststoff wegen seiner
unübersehbaren wirtschaftlichen Vorteile, sowohl was die
Anschaffung betrifft als auch eine rationelle Betriebsweise
ermöglicht, immer mehr durch.
Neben den Berufsimkern gab und gibt es Imker, die diese Tätigkeit
nebenberuflich ausübten. Waren dies früher haupt-sächlich Lehrer,
Pastoren und kleine Handwerker, für die es notwendig war, ihr
spärliches Einkommen aufzubessern, so ist es in heutiger Zeit eher
eine sinnvolle Freizeitgestaltung.
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Die Entwicklung der organisierten Imkerei in Goslar
und Umgebung bis 1903.
Die Entwicklung und Geschichte der Imkerei in Goslar ist eng
verknüpft mit der Entwicklung und Geschichte im Vorharzraum
über Salzgitter bis nach Braunschweig und Hannover.
Im Vorharzer und Harzer Raum waren früh imkerliche Aktivitäten
zu verzeichnen. So ist bekannt, daß z.B. 1828 im Forstamtsbereich
Seesen 25 Imker lebten, die 223 Bienenvölker bewirtschafteten.
Oft handelte es sich um Pastoren und Lehrer, die sich als
Nebenbeschäftigung und Zuerwerb Bienen hielten. Auf Initiative
Pastor Ludwig Hörmanns aus Klein Mahner fand sich bereits 1845
eine Gruppe interessierter Imker des Umkreises zusammen und
gründeten den Bienenzuchtverein Salzgitter. Neben dem
Imkerverein Weimar/Thüringen (1838) ist damit der Imkerverein
Salzgitter nicht nur einer der ältesten Imkervereine Deutschlands,
sondern auch der erste Imkerverein in Niedersachsen. Als sich in
den Folgejahren im Königreich Hannover die ersten Imkervereine
gründeten, war die „Blütezeit“ dieses Vereins bereits wieder vorbei.
Um eine rationellere Bienenzucht zu fördern, fanden sich im Jahr
1856 dreißig Imker zur Neubildung eines Vereins zusammen, der
bereits einen landesvereinsgleichen Charakter aufwies. Dieser
Bienenwirtschaftliche Verein Salzgitter bestand aus Imkern des
gesamten Herzogtums Braunschweig sowie dem südlichen Teil
des Königreichs Hannover, die, ungeachtet ihrer staatlichen
Zugehörigkeit, insbesondere von den Vereinsaktivitäten und den
Veröffentlichungen der Monatsblätter beider Vereine profitieren
konnten. Die Imker des Vorharzer Raumes, die einen Großteil der
Mitglieder bildeten, fanden ebenso ihren Anschluß. Noch 1869
stammten die Mitglieder aus einem Gebiet, das von den
Gemeinden Sehlde und Brüggen im Westen, Estorf, Burgdorf und
Alvesesser Mühle im Norden und Gandersheim, Teichhütte und
Lerbach im Süden begrenzt wurde.
Die praktische Ausübung der Imkerei war jedem selbst überlassen
und die Aktivitäten engagierter Imker verstärkten sich ab Mitte des
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  1. Jahrhunderts zu einer sich langsam normierenden
    Bienenzucht.
    Diese Entwicklung begann insbesondere um 1850, als der
    Wanderverein deutscher und österreichischer Bienenwirte ins
    Leben gerufen worden war. Wahrscheinlich führte die im Jahr 1860
    in Hannover durchgeführte Wanderversammlung maßgeblich zu
    dem Entschluß der niedersächsischen Imker bei, sich zu Vereinen
    zusammen zu schließen. Überall gründeten sich Imkervereine,
    doch begann die eigentliche organisierte Bienenzucht erst 1864,
    als bereits zehn Vereine in der Provinz existierten, und diese sich
    nach einer Tagung der Wandervereine deutscher und
    österreichischer Bienenwirte zum Bienenwirthschaftlichen
    Zentralverein des Königreichs Hannover zusammenschlossen. Bei
    dieser Gründung umfaßte der neue Zentralverein 1127 Mitglieder.
    Im Herzogtum Braunschweig existierte zu dieser Zeit ja bereits der
    Bienenwirtschaftliche Verein Salzgitter (s.o.). Durch die
    Mitgliedschaft war den Imkern die Möglichkeit gegeben, von der
    effizienten Arbeit des Vereins zu profitieren. Um eine schnelle
    Verbreitung der neueren Erfahrungen in der Bienenwirtschaft zu
    erzielen, wurde ein Salzgitttersches Monatsblatt an alle Imker
    verteilt. Dieses „Monatsblatt des Bienenwirtschaftlichen Vereins
    Salzgitter“ erschien in den Jahren 1860 bis 1867.
    In der letzten Ausgabe Nr. 7 des Monatsblatts des Bienenwirtschaftlichen
    Vereins Salzgitter vom 19. Dezember 1867 sind die
    damaligen Mitglieder namentlich aufgeführt.
    Aus dem geografischen Bereich des heutigen Imkervereins Goslar
    waren folgende Imker zu finden:
    Ahrens, Bäckermeister in Goslar,
    Becker, Schneidermeister in Beuchte,
    Claus, Förster in Wolfshagen,
    Denstorf, Fabrikant in Goslar,
    Diekmann, Halbspänner in Langelsheim,
    Immenroth, Schuhmachermeister in Bredelem,
    Kramer, Böttchermeister in Harlingerode,
    Morich, Lehrer in Goslar,
    Prien, Schuhmachermeister in Immenrode,
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    Steckhahn, Mühlenbesitzer in Goslar,
    Schwickard, Fabrikant in Goslar,
    Wilke, Revierförster in Oker.
    Zur Bildung einer Sektion mit Anschluß an den
    Bienenwirthschaftlichen Zentralverein des Königreichs Hannover
    kam es jedoch jetzt noch nicht, weil die schwache Führung nicht in
    der Lage war, sich zu formieren. Trotzdem erhielten die
    Braunschweiger Imker von der für imkerliche Angelegenheiten
    zuständigen Stelle des Land- und Forstwirt-schaftlichen
    Zentralvereins für das Herzogtum Braunschweig von 1867 bis 1871
    das Centralblatt aus Hannover. Der Großteil der Imker des Vereins
    stammte aus dem Vorharzgebiet (s.o.), oft war in einem Ort nur ein
    Imker ansässig. Die Mehrzahl der Mitglieder stammte jedoch aus
    Ortschaften des heutigen Stadtgebietes Salzgitter. In diese Zeit fällt
    auch die Erfindung der beweglichen Wabe durch den schlesischen
    Bienenzüchter und Pfarrer Johannes Dzierzon. Durch seine
    Erfindung ließen sich auch Menschen mit vielerlei Berufen für die
    Bienenhaltung begeistern, so daß ein starker Aufschwung der
    Imkerei erfolgte.
    Nachdem Christoph Gravenhorst 1872 den Vorsitz im
    Bienenwirtschaftlichen Verein Salzgitter übernommen hatte, gelang
    es ihm, im Dezember 1874 die Sektion Bienenzucht im
    Landwirtschaftlichen Zentralverein für das Herzogtum
    Braunschweig einzurichten. Dieser Sektion gehörten neun
    Mitglieder an. Die Mitglieder des Bienenwirtschaftlichen Vereins
    Salzgitter-Braunschweig wurden auch Mitglieder der Sektion. Bis
    zum Jahr 1878 war die Anzahl der Mitglieder auf 44 gestiegen. Bis
    1902 hatten sich 115 Mitglieder mit über 5000 Bienenstöcken
    zusammengefunden. Das Vereinsgebiet erstreckte sich 1872 von
    Alfeld über Holzminden, Clausthal, Schauen, Hornburg, Vorsfelde,
    dicht an Fallersleben vorbei, Groß Döhren hinter Gifhorn,
    Meinersen, Peine und Salzgitter-Bad, so daß Braunschweig
    ziemlich im Mittelpunkt lag.
    1875 erfolgte der Anschluß an den Zentralverein Hannover; der
    Verein war damit zum Spezialverein des Zentralvereins Hannover
    geworden. Auch wurden insbesondere die aus dem Herzogtum
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    Braunschweig stammenden Imker zudem auch Mitglieder der 1874
    eingerichteten Sektion für Bienenzucht im Land- und
    Forstwirtschaftlichen Landesverein Braunschweig. Diese
    Doppelmitgliedschaft hatte den Zweck, auch weiterhin an den
    Imkerversammlungen des Zentralvereins Hannover teilnehmen zu
    können, weil es im Herzogtum Braunschweig keine vergleichbaren
    Fachtagungen gab. Im Jahr 1877 wurde zum Beispiel die
    Wanderversammlung Hannoverscher Imker und Freunde der
    Bienenzucht gleichzeitig mit der Hauptversammlung des
    Bienenwirtschaftlichen Zentralvereins der Provinz Hannover und
    zugleich der Herbstversammlung des Bienenwirtschaftlichen
    Spezialvereins Salzgitter-Braunschweig sowie der Sektion für
    Bienenzucht des Landwirtschaftlichen Zentralvereins des
    Herzogtums Braunschweig in Hannover abgehalten.
    Schon im Jahr 1897 fanden wegen des großen Vereinsgebietes
    (und der damit verbundenen Schwierigkeiten, z.B. erreichen der
    Versammlungen; man war auf Busse und Bahn angewiesen und
    noch nicht „Auto-mobil“) Diskussionen über eine Gliederung des
    Vereins durch Gründung einzelner Lokalvereine statt. 1898 wurde
    seitens des Vereins sowie der Sektion für Bienenzucht
    beschlossen, in den einzelnen Amtsbezirken Unterabteilungen zu
    bilden.
    Im Oktober 1880 wurde der „Deutsche bienenwirtschaftliche
    Zentralverein“ gegründet. Er war der Vorläufer des 1907 in
    Frankfurt am Main gegründete Deutsche Imkerbund e.V. in dem
    insgesamt 82.729 Mitglieder organisiert waren. Erster Vorsitzender
    war Pfarrer Otto Sydow.
    Im Jahr 1903 wurde die Gliederung des Bienenwirtschaftlichen
    Spezialvereins Salzgitter-Braunschweig in „Amtsbezirke“
    (Kreisvereine) vorgenommen.
    Wie viele Kreisvereine außer dem Imkerverein Innerstetal noch
    (und mit welchen Bezeichnungen) aus dem obigen Bienenwirtschaftlichen
    Verein gebildet wurden, ist nicht belegt.
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    Die Imkerei von 1903 bis 1932
    Als herausragendes Ereignis soll hier die Schaffung der
    Gemeinschaftsmarke der Deutschen Imker angeführt werden.
    Der Berliner Honighändler H. Gühler hat sich bereits 1892 mit
    einem Hauptproblem seines Geschäftes intensiv beschäftigt,
    nämlich daß zu seiner Zeit außerordentlich viel Honig gefälscht,
    also mit Zucker und Glucose versetzt und so der Kundschaft
    angeboten wurde. Diese Fälschung war von den Chemikern
    seinerzeit nicht nachweisbar. Eine 1899 von der Leipziger
    Bienenzeitung an den Bundesrat gerichtete Petition mit der Bitte,
    eine reichsgesetzliche Regelung des Verkehrs mit Honig
    herbeizuführen, schlug fehl bzw. wurde vom Reichskanzler im Jahr
    1901 abgelehnt.
    In einer außerordentlichen Vertreterversammlung der Vereinigung
    deutscher Imkerverbände am 4. Juni 1925 gelang es, eine
    Regelung zum „Schutz und Überwachung des Deutschen Honigs“
    als Naturprodukt der Bienen einzuführen. Künftig sollte der
    deutsche Honig durch ein Einheitsglas, ein Bürgschaftsschild,
    einen Deckel aus vernickeltem Weißblech und einem
    Sicherheitsfaden bereits äußerlich kenntlich gemacht werden: Das
    Imker-Honigglas war entstanden und kennzeichnet, trotz kleiner
    Änderungen im Erscheinungsbild von 1930, 1970 und 1993 noch
    heute das Produkt „Deutscher Honig“.
    1912 wurde eine Kommission des Bienenwirtschaftlichen
    Zentralvereins Hannover gebildet, um einem drastischen Rückgang
    an Imkern und Völkern entgegen zu wirken. Seine Arbeit erzielte
    aber wegen des Beginns der Ersten Weltkrieges keinen Erfolg.
    Dank der engagierten Imker konnte ein völliger Einbruch jedoch
    verhindert werden.
    Die Bienenzucht erfuhr im Spätsommer 1917 eine besondere
    Förderung dadurch, daß von der Reichszuckerstelle für jedes
    Bienenvolk 6,5 Kg Zucker zur Einfütterung freigegeben wurden,
    obwohl diese Art der Überwinterung noch nicht Allgemeingut war.
    Im Gegenzug wurden die Imker 1918 verpflichtet, etwa ein Fünftel
    ihrer Honigernte zum gesetzlichen Höchstpreis an Lazarette und
    Krankenhäuser abzugeben.
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    Die Rückentwicklung der Imkerei stagnierte zum Ende der 20ger
    Jahre. Die Imker erhielten schließlich durch den Reichserlass
    Nr. IV im Jahr 1930 eine weitere Förderung. Es wurden pro
    Bienenvolk 7,5 Kg Zucker gewährt.
    Die Entwicklung der organisierten Imkerei in Goslar
    und Umgebung von 1903 bis 1932.
    Die auf Seite 9 angeführten Kreisvereine wurden im Jahr 1917
    unter der Bezeichnung „Braunschweigischer Landesverein
    Bienenzucht“ zusammen gefaßt. Er gliederte sich in sechs
    Zweigvereine (Kreisvereine) entsprechend der politischen Kreise in
    die (Kreis-) Imkervereine Braunschweig, Wolfenbüttel, Helmstedt,
    Gandersheim, Holzminden und Blankenburg. Damit war der letzte
    Schritt weg von seiner ursprünglichen Herkunft, dem
    Bienenzuchtverein Salzgitter, vollzogen.
    (Anmerkung W.H.: Aus dieser Zeit liegen außer über das Gründungsdatum
    keinerlei Unterlagen vor; sie scheinen verlorengegangen.)
    Der Imkerverein Innerstetal
    In einem Protokoll des Imkervereins Goslar vom 20. 03. 1960 ist
    unter Punkt 1) zu lesen:
    “Als Gründungstag unseres Imkervereins ist der 17. 05. 1903
    anzusehen lt. Satzung des Imkervereins Innerstetal.“
    Welchem der o.a. Kreisvereine der I.V. Innerstetal angehörte, ist
    nicht bekannt; wahrscheinlich ist aber, daß er wegen seines
    großen Einzugsgebietes selbst als Kreisverein angesehen wurde.
    In diesem am 17. Mai 1903 gebildeten Vereins liegen die
    Wurzeln des Imkervereins Goslar, da die Mehrzahl der
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    Mitglieder aus dem Bereich um Goslar/Vorharz stammten und
    erstmalig ein eindeutig regionaler Bezug hergestellt wurde.
    Aus späteren Unterlagen geht ebenso eindeutig hervor, daß
    dies die im Imkerverein Goslar organisierten Imker seitdem so
    empfunden haben.
    Erst mit der Neugründung einzelner Vereine 1903 begann in den
    Orten des Harz- und Vorharzgebietes sowie einiger Ortsteile
    Salzgitters ein erneutes Aufleben der Imkervereine.
    Die Mitglieder aus dem Gebiet Salzgitter (sowie Harz, Vorharz und
    damit auch Goslar) waren von da ab nur noch über die
    Mitgliedschaft im Imkerverein Innerstetal in ihrem alten Verein
    zusammengefaßt.
    Nach dem zweiten Weltkrieg, als sich überall aus den Ortsfachgruppen
    wieder (Orts-) Imkervereine gebildet hatten, gründete
    sich 1947 der Imkerverein Innerstetal als Kreisimkerverein
    Innerstetal wieder. In ihm waren die Ortsvereine Salzgitter-Bad
    (dem auch viele Mitglieder aus Ringelheim angehörten) und
    wahrscheinlich auch Salzgitter-Salder zusammengefaßt. Der Sitz
    war in Liebenburg und hier wurden auch die
    Vereinsversammlungen abgehalten. Später schlossen sich die
    (Orts-) Imkervereine Goslar, Bad Harzburg, Vienenburg,
    Liebenburg und Ringelheim an. Der Verein umschloß damit ein
    Gebiet, daß den gesamten Raum des Vorharzes von Hildesheim
    bis Halberstadt und von Altenau bis Peine erfaßte. Dies änderte
    sich, als der Imkerverein Goslar 1959 austrat und einen eigenen
    Kreisimkerverein gründete.
    Es fand in den Folgejahren auch eine Konzentration der aus dem
    gesamten Salzgittergebiet stammenden Imker in dem 1949
    gegründeten Imkerverein Salzgitter-Bad statt.
    Nach der Gebietsreform im Jahr 1976 löste sich der
    Kreisimkerverein Innerstetal dann schließlich durch Fusion mit dem
    Kreisimkerverein Salzgitter auf.
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    Die Imkerei 1934 bis 1945
    Die Imkerei erfuhr bereits schon seit Anfang der dreißiger Jahre
    eine Belebung, als erneute Veränderungen durch die
    Machtergreifung der Nazionalsozialisten 1933 spürbar wurden. Die
    von den Nazionalsozialisten durchgeführten Gleich-schaltungen
    griffen nicht nur in das Leben aller Traditions-, Geselligkeits- und
    Sportvereine ein, sondern insbesondere auch in Vereine der
    Kleintierzucht. Die Kleintierzucht war mit der Gründung des
    Reichsnährstandes am 13. September 1933 einer zwangsweisen
    Zusammenführung aller in der Ernährungswirtschaft tätigen
    Personen und Betriebe unterworfen. Dies galt ebenso für die
    Imkerei. Die Imkerorganisationen wurden als Reichsfachgruppe
    Imker dem Reichsverband Deutscher Kleintierzüchter im
    Reichsnährstand unterstellt. Die Reichsfachgruppe Imker gliederte
    sich in die Landes-, Kreis- und Ortsfachgruppen. Bereits am 24.
    September 1933 löste sich daher der Landesverein Braunschweig
    auf und wurde der späteren Landesfachgruppe Niedersachsen
    angegliedert.
    Durch die zwangsweise Eingliederung des Deutschen
    Imkerbundes e.V. änderte sich sein Name in Reichsfach-gruppe
    Imker. Dieser und seine Gliederungen wurden zwangsweise in den
    Reichsverband Deutscher Kleintier-züchter eingegliedert. Danach
    war auch die Berufung der Beisitzer bzw. Vorsitzenden und
    Obmänner für die verschiedenen Fachgruppen erforderlich
    geworden. Ebenso wurde angeordnet, einen Vorsitzenden der
    Kreisfachgruppe als Verbindungsmann zwischen den Ortsfachgruppen
    und der Kreisbauernschaft zu berufen. Dabei wurde
    der Vorsitzende der Ortsfachgruppe favorisiert. Ende 1933 befand
    sich die Führerschaftsbildung der Landesfachgruppe Niedersachsen
    noch immer im Stadium des Werdens. Mit Rundschreiben
    wurde in den Folgemonaten eine baldige Findung der Fachgruppen
    aktiviert. Die Landesgruppe Niedersachsen empfahl in ihrem
    Schreiben vom 1. November 1933 allen Vereinsvorständen die
    Benennung der „Vereinsführerschaft“ unter der Fragestellung
    vorzunehmen, ob „die vorzuschlagenden Mitglieder voll und ganz
    17
    den Bedingungen entsprechen, die man Heute an eine
    Führerpersönlichkeit stellen muß?“. Mitte 1934 waren die
    Benennungen vieler Vereinsvorstände immer noch nicht erfolgt, als
    die Reichsfachgruppe Imker im Juli 1934 den Landesfachgruppen
    nun einzuhaltende Vorschriften über die Benennung der
    Führerschaften mitteilte. Danach wurden „die Vorsitzenden,
    Beisitzer und Obmänner der Kreis- und Ortsfachgruppen auf
    Vorschlag des zuständigen Vorsitzenden der Landesfachgruppe
    Imker vom Vorsitzenden der zuständigen Kreisgruppe des
    Reichsverbandes Deutscher Kleintierzüchter im Benehmen mit der
    betreffenden Bauernschaft berufen. Bei den Vorgängen waren
    folgende Richtlinien des Reichsverbandes Deutscher Kleintierzüchter
    zu beachten: Der in Aussicht genommene Leiter mußte
    hinsichtlich seiner politischen Eistellung einwandfrei beurteilt
    werden, die Leitung durfte nur einem Fachmann mit vorheriger
    Mitgliedschaft in einem bisherigen Verband übertragen werden,
    falls dieser nicht zu finden ist, im Ausnahmefall auch jemand, der
    bisher noch nicht Mitglied war, aber unter Berücksichtigung des
    ersten Punktes.“
    Aus ernährungspolitischen Gründen wurde die Imkerei unter den
    Nationalsozialisten auch finanziell gefördert, was Auswirkungen auf
    die Imkerzahlen hatte. Förderungen erhielt die Bienenzucht auf
    Verschiedene Art. Wie in den letzten Jahrzehnten auch, erhielten
    die Imker finanzielle Zuschüsse.
    Zur Aufgabenausübung der Seuchenbekämpfung wurde 1934 in
    den jeweiligen Kreisvereinen erstmalig ein Bienensachverständiger
    bestellt.
    Für den Honigvertrieb mußte ab 1936 das Deutsche Einheitsglas
    genutzt werden. Durch gesetzliche Regelungen wurden 1936 alle
    Konkurrenzgläser vom Vertrieb ausgeschlossen und deren
    Verwendung nach dem 5. Mai 1936 unter Strafe gestellt.
    1936 erfolgte der Erlaß Nummer 86 des Reichsforstmeisters und
    des Preußischen Landforstmeister, der festlegte, daß für das
    Aufstellen von Bienenstöcken auf forstfiskalischen Grundstücken
    zur Förderung der volkswirtschaftlich Bienenzucht künftig keine
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    Gebühr erhoben werde. Ferner sollten die Förster ihre besondere
    Aufmerksamkeit auf den Anbau von Bienennährpflanzen an
    geeigneten Standorten legen.
    Die Polizeiverordnung vom 11. Dezember 1937 zum Schutz der
    Bienen verbot zudem das Spritzen und Bestäuben mit
    arsenhaltigen Mitteln in der unmittelbaren Nähe von
    Bienenstöcken.
    1937 erschien schließlich der Vierjahresplan für die deutsche
    Bienenwirtschaft. Sein Zweck war für diese Zeit ebenfalls
    charakteristisch. Der propagandistische Wortlaut lautete:
    „Vermehrung der Zahl der Bienenvölker! Erhöhung der
    Durchschnittsleistung des einzelnen Volkes“ in ihrer Veröffentlichung
    in der Bienenzeitung: „Der niedersächsische Imker“. Mit
    finanzieller Unterstützung sollte, neben der ebenso von diesem
    Vorhaben betroffenen Kleintierzucht der Ziegen, Geflügel und
    Kaninchen, ein weiteres Standbein für die Ernährung des Volkes in
    Hinblick auf den sich abzeichnenden Krieg geschaffen werden. Die
    Imkerei diente vielen Menschen als zusätzliche Einnahmequelle,
    aber auch als Ergänzung der eigenen Nahrung, vor allem in den
    Kriegsjahren.
    Ähnlich wie in den Jahren 1917/18 erfuhr die Bienenzucht wieder
    eine besondere Förderung dadurch, daß für jedes Bienenvolk 6Kg
    „Notstandszucker“ zur Verfügung gestellt wurden. Sämtliche
    Bienenhalter waren laut Verordnung über die öffentliche
    Bewirtschaftung von Landwirtschaftlichen Erzeugnissen vom
    27.08.1939 verpflichtet, pro Volk eine bestimmte Menge Honig
    gegen Entgelt abzuliefern. Bei Nichterfüllung der Honigablieferungspflicht
    drohten empfindliche Strafen bis zur
    Enteignung.
    Die Zwangsbewirtschaftung galt jedoch nicht nur für Zucker und
    Honig, sondern betraf auch das Bienenwachs. Die Überwachung
    erfolgte bis zum Jahr 1944 durch die Reichsfachgruppe Imker
    Niedersachsen. Von da ab waren die Reichsfachgruppen dem
    Reichsverband Deutscher Klein-tierzüchter unterstellt.
    Die Zwangsbewirtschaftung betraf aber auch andere Produkte und
    war mit dem Ende des Zweiten Weltkrieges nicht beendet, sondern
    19
    wurde unter gleichen Bedingungen noch einige Jahre
    weitergeführt.
    Zur besseren Verteilung dieser Güter wurden die
    Lebensmittelmarken eingeführt.
    Aber auch die Imker wurden zur Wehrmacht eingezogen, und die
    Bienenstöcke lagen brach. Nur in wenigen Fällen wurden sie von
    den Frauen übernommen. Zwar wurde die Imkerei während der
    Kriegsjahre noch betrieben, beschränkte sich jedoch zunehmend
    auf die örtlichen Trachtflächen, nicht zuletzt wegen der Gefahr der
    Luftangriffe.
    20
    Der Imkerverein Goslar und die Ortsfachgruppe
    Goslar von 1934 bis 1945
    Die Imker aus dem Harz- und Vorharzgebiet sowie aus den
    südlichen Ortschaften des Salzgittergebietes waren im Imkerverein
    Innerstetal vereint.
    Am 9. August 1934 spalteten sich die Mitglieder des Harzes und
    aus dem Goslarer Umfeld ab und bildeten den Imkerverein
    Goslar. Über die Gründe liegen keine Erkenntnisse vor; man kann
    nur vermuten. Zur Erinnerung: Ende 1933 befand sich die
    Führerschaftsbildung in der Landesfachgruppe Imker, Niedersachsen
    noch immer im Stadium des Werdens. Darüber war man
    bei der „Obrigkeit“ ziemlich erbost. Goslar war ja sehr früh schon
    Reichs-bauernstadt geworden. Wollte man die „Obrigkeit
    besänftigen“? Oder aber, was wahrscheinlicher ist: Es war
    abzusehen, daß in der Folgezeit auch Orts- und Kreisfachgruppen
    gebildet würden und man auf diese Weise den Imkerverein
    Innerstetal entzerren wollte. Aus den verbleibenden Mitgliedern,
    hauptsächlich aus dem südlichen Gebiet Salzgitter konnte so
    leichter die Kreisfachgruppe Innerstetal gebildet und aus dem
    Imkerverein Goslar die Ortsfachgruppe Goslar gebildet werden.
    Aber, wie gesagt, es könnte….
    1935 bildete sich aus dem Imkerverein Goslar die Ortsfachgruppe
    Imker Goslar.
    1938 wurde die Kreisfachgruppe Imker-Goslar gebildet.
    Es wurde auch eine Kreisfachgruppe Innerstetal gebildet; vermtl.
    auch 1938.
    21
    Die Aufzeichnungen der Ortsfachgruppe Imker Goslar beginnen im
    Jahr 1936.
    Zur Aufgabenausübung der Seuchenbekämpfung wurde 1934 wie
    oben gesagt, in den jeweiligen Kreisvereinen erstmalig ein
    Bienensachverständiger bestellt.
    Für den Bereich Goslar und Umgebung wurde der Vorsitzende des
    Kreisimkervereins Innerstetal Erich Müller, Lehrer aus
    Bettingerode, zum amtlichen Seuchenwart ernannt (Bienensachverständiger).
    Er erhielt folgende Ernennungen:
  • Am 17. Mai 1936 von dem Oberbürgermeister der Stadt Goslar
    für die Stadt Goslar.
  • Am 31.10.1938 durch die Landesfachgruppe Niedersachsen für
    den Bereich der Ortsfachgruppe Imker Vienenburg.
  • Am 15.10.1938 durch die Landesfachgruppe Niedersachsen für
    den Bereich der Ortsfachgruppe Imker Innerstetal (Osthälfte).
  • Außerdem war schon 25. April 1929 von der Stadt Goslar für
    die östliche Hälfte des Landkreises Goslar und angrenzende
    Gebiete eine Ernennung zum amtlichen Seuchenwart
    (Faulbrutsachverständiger) erfolgt. Er hatte jährlich einen
    Bericht über Krankheiten und sonstige Schäden an den Bienen
    zu erstellen und an die Landesfachgruppe und die Stadt Goslar
    einzusenden. In der Zeit von 1936-1946 ist in unserem Bereich
    die Faulbrut nicht festgestellt worden. Es waren wiederholt
    Bienenverluste durch Rauchschäden (Arsenvergiftungen) im
    Bereich der Hütte Oker und der Gebr. Borchers aufgetreten.
    Vereinzelt war die Nosema für Völkerverluste verantwortlich.
    Im Jahr 1942 hob der Reichsminister für Ernährung und
    Landwirtschaft die Pflicht zur Erhebung dieser Daten durch den
    Seuchensachverständigen wegen „Im Interesse der Einschränkung
    des Schreibwerks“ auf. Die Meldungen an die Stadt Goslar waren
    aber noch bis zum Jahr 1946 abzugeben (jetzt aber nicht mehr an
    die Reichsbauernstadt Goslar, sondern ab 1945 an die
    Stadtverwaltung Goslar).
    22
    Im gleichen Jahr (1942) trat ein großes Bienensterben auf. Es
    umfaßte das Gebiet von Goslar über Wöltingerode bis Bad
    Harzburg. Am schlimmsten waren die Schäden rund um den
    Rosenberg. Auf 9 Ständen Totalausfall an Völkern! Die
    Ortsfachgruppe Goslar meldete: 70 Völker tot, 88 Völker schwer
    geschädigt; die Ortsfachgruppe Vienenburg-Harzburg Null Völker
    tot, 181 Völker schwer geschädigt.
    Die Hauptvereinigung der deutschen Eierwirtschaft genehmigt
    818 Kg Zuckerzuweisung zur Unterstützung geschädigter Imker
    wegen Arsenschäden, obwohl die Bayerische Landes-anstalt in
    Erlangen keine Arsenvergiftungen feststellen konnte.
    (Anmerkung W.H.: Der Rapsglanzkäfer wurde zu der Zeit noch mit
    Arsenhaltigen Mitteln bekämpft.)

    26
    Die Imkerei ab 1945
    Die Imkerei erfuhr als Folge des zweiten Weltkrieges bis Ende der
    1940er Jahre einen merklichen Rückgang. Um dieser Entwicklung
    entgegenzuwirken, bedurfte es der Neustrukturierung der
    imkerlichen Organisationen. Im Jahr 1945 war der
    Reichsfachverband Deutscher Kleintierzüchter e.V.,
    Reichsfachgruppe Imker, in Berlin offiziell aufgelöst worden.
    Danach konnten die einzelnen Landesverbände wieder ihre Arbeit
    aufnehmen. Es bildete sich im Herbst 1945 der Verband
    Nordwestdeutscher Imker in Celle. Gleichzeitig bzw. innerhalb der
    2 Folgejahre wurden aus den einzelnen Ortsfachgruppen des
    Reichsnährstandes wieder die einzelnen Ortsvereine gebildet, die
    in den Kreisimkervereinen ihren Zusammenschluß fanden.
    Während sich der (Orts-) Imkerverein Salzgitter und Umgebung im
    südlichen Stadtgebiet wieder dem Kreisimkerverein Innerstetal
    angeschlossen hatte, bestand im nördlichen Stadtgebiet noch (und
    wieder) der Anschluß an den Kreisverein Wolfenbüttel. In der
    Britischen Besatzungszone stand über den Landesverbänden der
    Verband Norddeutscher Imker im Zentralverband Deutscher Imker.
    Im wesentlichen waren die Imker damit organisatorisch
    vergleichbar der vorher bestandenen Hierarchie der Reichsfachgruppe
    Imker organisiert; eben nur mit neuen Namen.
    In der Britischen Zone wurde dies von der Militärregierung genau
    so angeordnet.
    Mit zu den ersten Aufgaben der neuen Organisationen gehörte die
    Zuckerversorgung der Bienenvölker. In der Britischen Besatzungszone
    wurde der notwendige Futterucker bereits im Herbst
    1945 freigegeben.
    Auf Weisung des Hauptquartiers der Britischen Besatzungsarmee
    erließ die Landwirtschaftskammer und Landesernährungsamt in
    Hannover am 7. Mai 1946 eine Anordnung zur Honigbewirtschaftung
    und Bienenzucht (siehe Seiten 20 – 22).
    27
    §1: Jeder Bienenhalter hat für jedes im Herbst 1945 eingewinterte
    Bienenvolk 3Kg Honig an die von der Landesfachgruppe
    (Landesverband) Imker anzugebende Sammelstelle abzuliefern.
    Die Sammelstellen haben alle aufgenommenen Honigmengen an
    die vom Milch-, Fett- und Eierwirtschaftsverband eingesetzten
    Erfassungsstelle abzuführen…….Die Abgabe darf nur gegen
    Zuckerbezugs-scheine und Zuckerabschnitte und nur nach den
    Weisungen des Milch-, Fett- und Eierwirtschaftsverbandes
    erfolgen.
    §2: Für die Fütterung der Bienenvölker werden im Jahr 1946 je
    Volk 71/2 Kg Zucker zur Verfügung gestellt, und zwar 11/2 Kg zur
    Frühjahrsfütterung und 6 Kg zur Herbsteinfütterung…..
    Für besondere Zwecke (z.B. Königinnenzucht) gab es Sonderzuteilungen.
    Die Schaffung der Verordnung über die Einschränkungen der
    Anwendungen von Pflanzenschutzmitteln vom 5. Juli 1949 durch
    das Niedersächsische Staatsministerium bot nach dem Krieg einen
    Schutz für die Bienenvölker gegen Verluste durch unsachgemäße
    Anwendung dieser Mittel. Auf Erlaß des Niedersächsischen
    Ministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten vom 3. März
    1950 war zur Überwachung der Verordnung ein Ausschuß zu
    bilden, der aus einem Vertreter des Obst- und Gartenbaus bzw. der
    Landwirtschaft, einem Imker und des Pflanzenschutzdienstes
    bestehen sollte. Am 25. Mai 1950 trat eine Bundesverordnung des
    Bundesministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten über
    bienenschädliche Pflanzenschutzmittel in Kraft, die 1972 mit der
    Verordnung zum Schutz der Bienen vor Gefahren durch
    Pflanzenschutzmittel (Bienenschutzverordnung) modifiziert wurde.
    Es galt also, alle Kräfte dafür einzusetzen, die Imkerei in den
    Wirren der Nachkriegsjahre überhaupt zu erhalten. Der
    Beschaffung von Zucker und von dringend gebrauchten Materialien
    galt die Hauptaufgabe der gesamten imkerlichen Organisation.
    Das Zuchtamt des Landesverbandes Hann. Imker e.V. sah es als
    notwendig an, zur besseren Zusammenarbeit der bekannten
    28
    Züchter , gebiets- und trachtmäßig zusammen gehörende Teile des
    Landesverbandes zu Züchterringen zusammen zu schließen. Es
    bestanden zwar schon einige Ringe („Zwischen Harz und Weser“),
    mit dem Tagungsort in Kreiensen. Folgende Züchterringe haben
    sich im Jahr 1952 konstituiert:
    „Zwischen Harz und Heide“
    umfassend das Gebiet des Harzes bis nördliche hinauf nach
    Knesebeck und Hankensbüttel, östlich mit der Zonengrenze
    verlaufend, westlich durch eine Linie von Seesen, Ringelheim,
    Peine begrenzt.
    „Zwischen Harz und Weser“ „Weserbergland“, „Unterelbe“, „Um die
    Göhrde“ und „Mittelweser“.
    Eine weitere Aufgabe der fünfziger Jahren lag im Aufbau einer
    Bienenzucht- Geräteindustrie.
    In den Folgejahren verschoben sich die Tätigkeiten Organisation
    immer mehr auf die Bereiche Honigmarkt und Bienengesundheit.
    Nach der im Jahr 1976 durchgeführten zweiten Kreisreform der
    Städte und Gemeinden, war es vielerorts notwendig geworden, den
    Einzugsbereich vieler Kreisimkervereine anzupassen. Daher wurde
    auf der Landesberbandstagung des Landesverbandes Hann.
    Imker im Januar in Soltau festgelegt, daß sich bei Neubildung von
    Kreisvereinen die politischen Grenzen berücksichtigt werden
    sollen.
    (Anmerkung W.H.: Wie weitsichtig hatte der Vorstand unseres
    Vereins unter der Leitung des Vorsitzenden Otto Meissner bei der
    Gründung des Kreisimkervereins Goslar gehandelt!)
    1990 erfolgte mit Beschluß der Vertreterversammlung des
    Deutschen Imker Bundes e.V. in Neuhaus/Solling die Vereinigung
    der Imker aus den neuen und alten Bundesländern in einem
    einheitlichen Verband.
    Die Europäische Union beriet in den 1996/1997eine Änderung der
    EU-Honigrichtlinie 74/ 109 EWG vom 22.7.1974. Der Deutsche
    29
    Imkerbund erhebt dagegen folgende Einwände: „die
    Begriffsbestimmungen für Honig dürfen nicht verändert, die
    Herkunft des Honigs darf nicht unrichtig angegeben und die
    natürliche Reinheit des Honigs darf nicht beeinträchtigt werden.“
    In dieser Änderung sollte der Begriff „gesiebt“ durch den Begriff
    „gefiltert“ ersetzt werden.
    Dies würde bedeuten, daß ein eindeutiger Herkunftsnachweis
    sowohl des Erzeugerlandes als auch der Sorte des Honigs nicht
    mehr möglich wäre und zum anderen, könnten hochwertige Honige
    durch aus dem EU-Ausland stammende Qualitäten gestreckt
    werden, ohne das ein Nachweis möglich wäre.
    Als Antwort auf die Änderungen der EU-Honigrichtlinien führt die
    Landwirtschaftskammer in Hannover ein Gütesiegel für in
    Niedersachsen gewonnen Honig in zwei Klassen ein.
    Klasse 1 = „Heimische Qualität“ (für Standimker) und
    Klasse 2 = „Honig aus der Region“ (für Wanderimker“ ein.
    30
    Die Entwicklung der organisierten Imkerei in Goslar
    von 1946 bis heute.
    Die Ortsfachgruppe Imker Goslar wurde im Jahr 1947 gemäß den
    Anordnungen der Britischen Militärregierung zum (Orts-)
    Imkerverein Goslar umgebildet.
    Zu diesem Zeitpunkt war wahrscheinlich Wilhelm Wolf der
    Vorsitzende der Ortsfachgruppe Imker und behielt dieses Amt bei
    der Umbildung, oder er wurde nach der Umbildung zum ersten
    Vorsitzenden gewählt. Im ersten vorhandenen Protokoll (1951) des
    Vereines nach dem Weltkrieg II ist Wilhelm Friese der Vorsitzende.
    Unser Verein hatte nach seiner Neubildung zu dem Aufbau seiner
    Imkerstände noch das Problem zu bewältigen, wie man den
    „Neuimkern“ aus den verlorenen Ostgebieten helfen kann. So gut
    es ging wurde ihnen seitens der alten Imker mit Material und
    Unterstützung der Neustart erleichtert. Im Jahr 1954 sind in den
    Unterlagen unseres Vereins noch 14 (!) „Vertriebenenimker“
    aufgeführt, die, obwohl dem Landesverband gemeldet, noch kein
    Aufbaudarlehen erhalten hatten.
    Die ersten Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg waren geprägt durch
    jedes Jahr wieder auftretende Schäden an den Bienen, die man
    auf die Austritte von Rauch und Staub der Hütte in Oker und den
    Chemischen Werken Gebr. Borchers anlastete. Die Schäden
    wurden in aller Regel durch Zuckerzuweisungen reguliert, bis eine
    Klage gegen die Fa. Gebr. Borchers 1956 verloren wurde. Von da
    an regulierte die Imkerstamm-versicherung die Schäden. Allen
    Mitgliedern wurde der Abschluß einer Zusatzversicherung bei
    Funk-Hamburg (Iduna) empfohlen. Das Thema Spritz- und
    Stäubeschäden zog sich wie ein roter Faden lange durch die
    Versammlungen. Die am 5. Juli 1949 erlassene Verordnung über
    die Einschränkungen der Anwendungen von Pflanzenschutzmitteln
    durch das Niedersächsische Staatsministerium und den Erlaß des
    Niedersächsischen Ministers für Ernährung, Landwirtschaft und
    Forsten vom 3. März 1950 war zur Überwachung der Verordnung
    ein Ausschuß zu bilden ( siehe oben). Für die 15 Orte unseres
    31
    Vereinsgebietes – Langelsheim, Bredelem, Dörnten, Hahndorf,
    Grauhof, Ohlhof, Immenrode, Weddingen, Oker, Altenau, Goslar,
    Schulenberg, Hahnenklee, Clausthal und Lautenthal (Lindthal) sind
    10 Spritzwarte als Verbindungsleute zur Bauernschaft bzw.
    Kreisverwaltung benannt worden. Diesen Verbindungsleuten
  • „Warnimker“- kam die Aufgabe zu, daß ihnen Spritzungen der
    Felder durch die Bauernschaft bekannt gemacht wurden und die
    Standinhaber bei drohender Gefahr reagieren (abwandern)
    konnten. Nach der Einführung der die Bienen schonenden
    Spritzmittel mit Begleitung (Bienenschutzverordnung 1972) war
    diese Einrichtung überflüssig geworden.
  1. Oktober 1953
    Im Anschluß an die Vertreterversammlung des Landesverbandes
    Hannoverscher Imker e.V. in Goslar wurde die Feier des
    50jährigen Bestehens unseres Vereins ((des Imkervereins
    Innerstetal) – siehe unter: „Mitteilungen der Landesverbände“ der
    Nordwestdeutschen Imkerzeitung, Oktober 1953, Nr. 10, Seite
    342/343 „des Imkervereins Goslar“) begangen. Wie unter
    „Imkerverein Innerstetal“ schon beschrieben, liegen in diesem am
  2. Mai 1903 gebildeten Verein die Wurzeln des Imkervereins
    Goslar, da die Mehrzahl der Mitglieder aus dem Bereich um
    Goslar/Vorharz stammten und erstmalig ein eindeutig regionaler
    Bezug hergestellt wurde.
    Bei den in der Jahreshauptversammlung am 31. März 1957
    anstehenden Neuwahlen bat der erste Vorsitzende, Otto Friese,
    auf eine Wiederwahl wegen seines hohen Alters abzusehen. Zum
    neuen Vorsitzenden wählte die Versammlung einstimmig Otto
    Meissner.
    Mit einer Änderung des Zuckersteuergesetzes 1957 wurde die
    Imkerei weiterhin gefördert. Damit war es möglich, 10 Kg Zucker
    pro Imker und Jahr auf steuerfreier Basis zu beziehen. Bis 1966
    haben Mitglieder unseres Vereins diese Möglichkeit
    wahrgenommen.
    Im Jahr 1959 vollzog sich eine weitere Umstrukturierung der
    imkerlichen Organisation des Harz- und Vorharzgebietes. Der
    32
    Imkerverein Goslar trat aus dem Kreisimkerverein Innerstetal aus;
    man war der Überzeugung, „daß dieser Kreisverein infolge falscher
    gebietlicher Zuordnung seinen wirklichen Aufgaben nicht
    nachkommen kann und nicht mehr zeitgemäß ist. Gleichzeitig
    gründete sich in Personalunion der zum Imker-verein Goslar
    gehörenden Mitglieder der Kreisimkerverein Goslar. Diesem
    Kreisimkerverein schlossen sich in der Folge noch die
    Imkervereine Liebenburg und Seesen an.
    Der Imkerverein Goslar tritt 1965 als Mitglied der Gesellschaft der
    Freunde des Landesinstituts für Bienenforschung Celle bei.
    Die Mitglieder des aufgelösten Imkervereins Vienenburg traten
    1966 in den Imkerverein Goslar ein.
    1967 wird unsere Vereinsbücherei angelegt.
    Im Jahr 1970 wird eine neue Satzung des Landesverbandes Hann.
    Imker e.V. herausgegeben, die für jeden Ortsverein bindend ist.
    Die für unseren Ortsverein wichtigste Änderung:
  • Der Vorstand wird auf 4 Jahre gewählt.
  • Zentrale Verbandsaufgaben
  • Honiguntersuchungen
  • Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Werbung und Verkaufsförderung
  • Versandservice
    Daneben stehen die Beiräte für:
  • Bienengesundheit
  • Honigfragen
  • Marktfragen
  • Rechtswesen
  • Wissenschaft
  • Zuchtwesen
  • Umwelt- und Naturschutz
  • Imkerliche Fragen
    Auf der obersten Mitgliederebene stehen die
    Imker-/Landesverbände:
    Baden, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hannover, Hessen,
    Mecklenburg und Vorpommern, Nassau, Rheinland, Rheinland-
    Pfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein,
    Thüringen, Weser-Ems, Westfalen und Württemberg.
    Unser Landesverband: Hannover
    Auf der zweiten Ebene stehen die
    Kreis- bzw. Bezirksverbände
    Für uns der Kreisimkerverein Goslar
    und auf der dritten Ebene dann die
    Ortsvereine
    Wie unser Verein: der (Orts-) Imkerverein Goslar
    55
    Nachwort
    Wolfshagen, im Juni 2003
    Mit der vorliegenden Schrift habe ich mich bemüht, etwas Licht in
    die letzten 100 Jahre unserer Vereinsgeschichte zu werfen. Ich bin
    mir bewußt, daß meine Ausführungen unvollständig sind – ja sein
    müssen. Aus zweierlei Hinsicht.
    Erstens fehlen die Aufzeichnungen der Jahre 1903 bis 1932 fast
    vollständig. Zum Anderen mußte ich mich bei der Auswahl der zu
    beschreibenden Geschehnisse beschränken; schon aus Gründen
    der Überschaubarkeit.
    Noch ein Wort zur Zukunft der Imkerei.
    Wie wir gesehen haben, nehmen die Zahlen an Mitgliedern und
    Bienenvölkern deutschlandweit ab. Die Gründe sind mit Sicherheit
    auf ein verändertes Freizeitverhalten aber auch auf den sehr
    starken Preisdruck, den die Auslandshonige auf unsere Preise
    ausüben, zu suchen. Es ist durchaus denkbar, daß wir Imker
    künftig im Rahmen des Natur- und Landschaftsschutzes vermehrt
    zur Sicherung der heimischen Flora unser Auskommen finden
    werden; ähnlich der Imker, welche zur Bestäubung großer
    Obstplantagen im Alten Land sowie in der Rapsblüte
    Bestäubungsprämien erhalten. Als weiteres Beispiel wäre hier
    noch der Einsatz von Hummelvölkern in den Gewächshäusern wie
    z.B. Tomaten- und Erdbeerkulturen zu nennen.
    Wenn der Preisruck durch Importhonige noch weiter steigt und das
    Varroa-Problem nicht bald gelöst werden, wird möglicherweise
    eines Tages die „Öffentliche Hand“ gezwungen sein, allein zur
    Erhaltung einer gesunden, artenreichen Natur ein stehendes Heer
    von Bienenvölkern einsetzen zu müssen.
    Walter Horn
    Schriftführer des Imkervereins Goslar
    56
    Inhaltsverzeichnis Seite
    Grußwort………………………………………………………………………..1
    Vorwort des Verfassers ……………………………………………………… 2
    Bienenhaltung in Niedersachsen………………………………………… 7
    Die Entwicklung der organisierten Imkerei in Goslar
    und Umgebung bis 1903. …………………………………………………… 9
    Die Imkerei von 1903 bis 1932 …………………………………………. 13
    Die Entwicklung der organisierten Imkerei in Goslar
    und Umgebung von 1903 bis 1932. ………………………………….. 14
    Der Imkerverein Innerstetal………………………………………………. 14
    Die Imkerei 1934 bis 1945………………………………………………… 16
    Der Imkerverein Goslar und die Ortsfachgruppe Goslar
    von 1934 bis 1945……………………………………………………………. 20
    Dokument: Landwirtschaftskammer und
    Landesernährungsamt……………………………………………………20
    Dokument: Milch-, Fett- und Eierwirtschaftsverband
    Niedersachsen………………………………………………………………22
    Die Imkerei ab 1945…………………………………………………………. 26
    Die Entwicklung der organisierten Imkerei in Goslar
    von 1946 bis heute…………………………………………………………… 30
    Dokument: Faulbrut ………………………………………………………32
    Unser Vereinsleben …………………………………………………………. 36
    Gegenwartsprobleme ………………………………………………………. 38
    Bienen und Ökologie ……………………………………………………….. 39
    Naturschutz und Bienen …………………………………………………… 44
    Honig, Speise der Götter………………………………………………….. 45
    Donnerwetter…………………………………………………………………… 46
    Schwarmfänger ……………………………………………………………….. 48
    Der Wanderwagen brennt……………………………………………….47
    Zeittafel …………………………………………………………………………… 51
    Wissenswertes ………………………………………………………………… 52
    Statistik…………………………………………………………………………50
    Organisation des Deutschen Imkerbundes e.V………………….. 54
    Nachwort…………………………………………………………………………. 55
    Inhaltsverzeichnis…………………………………………………………….. 56
    Anmerkungen ………………………………………………………………….. 57
    57
    Anmerkungen
  1. Armin Spürgin, Die Honigbienen: vom Bienenstaat zu Imkerei,
    Stuttgart: Ulmer GmbH 1989
  2. Kirchenakten der Gemeinde Bruchmachtersen
  3. LBZ 1901, Seite 172
  4. Ralf Hermann, Salzgitter-Jahrbuch 1999/2000: Die organisierte Imkerei
    in Salzgitter und Umgebung ab 1845
  5. Protokollauszug vom 20.03.1960 des Imkervereins Goslar anläßlich der
    50Jahrfeier des Kreisvereins Innerstetal
  6. Landesverband Hannoverscher Imker, Archiv A 7a, Rundschreiben
    1/36 der Landesfachgruppe Niedersachsen an
    alle Ortsfachgruppen. Polizeiverordnung zum Schutz der Bienen vom
  7. Dezember 1937
  8. Vgl. Gerhard Schneider, Neuaufbau der Imkerorganisationen nach dem
    Krieg. Niedersächsische Bienenzeitung, Oldenburg, 1948: 1 (1)
    8.StA SZ Zwischenarchiv, Zugangsnummer 51/000, Schreiben des
    Präsidenten der Verwaltungsbezirks Braunschweig vom 13. März
    1950 und 15. August 1950
  9. Norddeutsche Imkerzeitung, Oktober 1952, Seiten 337f
  10. Reichsfachgruppe Imker Niedersachsen; Rundschreiben Nr. 12/45/46
    vom 20. Februar 1946
  11. Vgl. Dr. Schaper: Gesunde Natur braucht Bienen. Deutsches
    Bienenjournal, Ausgabe 11/1993
  12. Prof. Dustmann, Deutsches Bienenjournal, 4/2001, Seite (139)7
  13. Vlg. WIR ÜBER UNS, Deutscher Imkerbund e.V., Mai 1996
  14. Deutscher Imkerbund e.V.: „Tätigkeitsbericht 1999/2000“
  15. Kassenbuch des Imkervereins Goslar

Impressum
Herausgeber: Imkerverein Goslar
Vorsitz: D.A. Thiele, Liebermannweg 18, 38685 Goslar
 05321/20192
Text und Gestaltung: Walter Horn
Nachdruck – auch auszugsweise- nur mit Genehmigung des Herausgebers